Zusammenfassung Kiefergelenkserkrankungen

In unserer Praxis ist der Ansatz an ein Kiefergelenksproblem grundsätzlich ganzheitlich. Je nach Beschwerdebild und schwere der Schmerzen wird vom Zahnarzt eine mehr oder weniger intensive Anamnese des Patienten erhoben. In der Regel wird versucht die Beschwerden mit der richtigen Aufbissschiene zu therapieren.

Kiefergelenkserkrankungen aus ganzheitlicher Sicht

Kiefergelenkserkrankungen haben in den letzten Jahren leider stetig zugenommen. Glücklicherweise sind jedoch nicht alle Kiefergelenkserkrankungen tatsächlich eine Erkrankung des Kiefergelenks. Häufig betrifft die Störung unter der der Patient leidet eher die Muskulatur als das Gelenk. Natürlich sind auch Kombinationen aus Gelenkstörung und Muskelschmerzen denkbar.

Zuerst einmal steht eine korrekte Diagnose am Anfang. Diese ist nicht immer einfach und sollte in jedem Fall von einem erfahrenen Zahnarzt gestellt werden. Nur er verfügt über das zusammenhängende Wissen und die Erfahrung, die neben der Beurteilung der Muskulatur und des Kiefergelenks auch die Bisssituation und eine eventuell bereits vorhandene prothetische Versorgung beinhaltet.

Im Zentrum für Zahnmedizin und Naturheilkunde (ZZN-Bocholt) ist der Ansatz an ein Kiefergelenksproblem grundsätzlich ganzheitlich. Je nach Beschwerdebild und Schwere der Schmerzen wird vom Zahnarzt eine mehr oder weniger intensive Anamnese des Patienten erhoben.

Immer wird ein Panorama-Röntgenbild zur Beurteilung hinzugenommen. Handelt es sich tatsächlich um eine echte Kiefergelenksstörung, veranlasst der Zahnarzt unter Umständen eine dreidimensionale Kiefergelenksaufnahme über eine Digitale Volumentomografie (DVT).

In der Regel wird anschließend eine individuelle Aufbissschiene für den Patienten angefertigt. Die Einstellungsdaten für diese Aufbissschiene werden je nach Erkrankung und Schwere der Schmerzen auf unterschiedliche Weise erstellt und an einen Zahntechniker übermittelt.

Stehen Störungen des Muskelapparats im Vordergrund, wird zuerst einmal die Muskulatur entspannt. Dies funktioniert über ein spezielles TENS-Gerät. Der Zahnarzt klebt dem Patienten verschiedene Elektroden auf die Kaumuskulatur und stimuliert anschließend diese Muskeln, was innerhalb einer halben Stunde zu einer tiefen Entspannung der Muskulatur führt. Dabei verändert sich die Bisslage des Patienten. Er „vergisst“ quasi seine alte Bisslage, da der Biss die ganze Zeit während der TENS Anwendung aus dem Kontakt genommen worden war.

Auch weitere Verfahren werden vom Zahnarzt eingesetzt, sollte die Muskelverspannung mit einfachen Mitteln nicht zu beherrschen sein. Hierzu zählen: Physiotherapie, Kranio-Sakral-Therapie, Podo-Neurologische Untersuchung, Veränderung der Lebensführung und Akupunktur.

Eine Aufbissschiene wird auch in dem Fall hergestellt, dass eine Störung des Kiefergelenks im Vordergrund steht. Je nach Diagnose bittet der Zahnarzt dann den Zahntechniker steuernd in die Bisslage des Patienten einzugreifen. Das bedeutet, dass eine gezielt veränderte Bisslage in die Schiene eingebaut wird. Bei jedem Schlucken des Patienten wird diese Bisskorrektur im Mund des Patienten zur Anwendung gebracht und wirkt somit therapeutisch auf das Kiefergelenk.

Auch hier können die bereits oben erwähnten Maßnahmen wie Physiotherapie, Kranio-Sakral-Therapie, Podo-Neurologische Untersuchung, Veränderung der Lebensführung und Akupunktur als zusätzlich Unterstützung hilfreich sein.

© ZZN-Bocholt. Autor: Frank Tegtmeier, Zahnarzt Naturheilverfahren, 2012